Freitag, 8. Januar 2010

Auf Spurensuche oder was wäre, wenn...

Ist euch schon einmal aufgefallen, dass Menschen fast manisch mit Spurensuche und der Beseitigung kleinster Spuren von Leben beschäftigt sind? Besser als jeder Spürhund finden sie Kekskrümel, Hundehaare, Hundesabber, Hundetapper und selbstverständlich werden immer wir Hunde dafür verantwortlich gemacht. Das geht mittlerweile so weit, dass sie sogar ihre ökologischen Verfehlungen mittlerweile uns anlasten und unseren ökologischen Pfotenabdruck mit dem eines Autos vergleichen!
Wir zeichnen also nun nicht mehr nur für jedes einzelne graue Haar auf ihrem Kopf und jede Kummerfalte, sondern auch noch für Weltklima und wartets nur ab, wohl bald auch für den Weltfrieden verantwortlich.
Was so ein einzelner kleiner Hund alles positiv beiträgt, indem er zum Beispiel seinen Menschen kleine Wege zu Fuß zurückzulegen und auf lange Autofahrten oder gar Flugreisen ganz zu verzichten, nahelegt, wird hingegen regelmäßig übersehen. Dabei ließe sich diese positive Liste noch beträchtlich verlängern.
Natürlich hinterlassen auch wir Spuren, schließlich leben wir ja (im Gegensatz zu einer seelenlosen Maschine, wie ich hier nochmals betonen möchte!) und es gibt ja nicht nur Kummer-, sondern auch Lachfalten.
Mit etwas Abstand wird auch IHR die Komik unseres gemeinsamen Starts in den heutigen Tag aufgehen. Sicher, hätte ich mich vorgestern entschieden, nicht in den eiskalten Bach zu springen und mir dort auch noch einige ordentliche erfrischende Schlucke zu genehmigen, dann wäre ich auch nicht in ein Nest aus Kletten geraten, hätte also auch keine Schweifhaare eingebüßt, mir auch nicht den Magen verdorben, wäre demnach auch nicht auf Wasser und Zwieback gesetzt worden und hätte SIE heute morgen nicht aus dem Tiefschlaf gerissen, den Wettlauf zur Terassentür gewonnen, daher auch Spuren auf dem Teppich hinterlassen ...
Aber hätte SIE, wie es jahreszeitlich angeraten gewesen wäre, einen ordentlichen Flanellpyjama getragen, statt kurzärmelig und in Shorts zu schlafen und am Vorabend nicht wieder so lange am PC gesessen (SIE sagt gearbeitet), dann hätte erstens SIE das Wettrennen gewonnen, wäre zweitens nicht frierend und barfuß im Schnee gestanden und im Halbschlaf gegen die nur halbaufgezogene Jalousie gedonnert  beim Versuch möglichst schnell und von etwaigen Frühaufstehern unbemerkt wieder in die Wohnung zurückzukehren ...

P.S. Die Schwellung auf IHRER Stirn wird in eine paar Tagen nicht mehr zu sehen sein, mein kahler Schweif hingegen wird mich noch Wochen begleiten.
P.P.S. Durch die Schwellung sind aber auch alle Stirnfalten verschwunden, andere müssen dazu zum Kosmetiker oder plastischen Chirurgen.
P.P.P.S. Wer weiss schon, ob aus einer leichten Rötung wirklich ein blauer Fleck wird.
P.P.P.P.S. Und wenn schon, schließlich muss die Kosmetikindustrie auch leben.

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