Montag, 1. September 2014

Animalische Selbstheilungskräfte

Tabletten schlucken und Arztbesuche werden im allgemeinen völlig überbewertet.

Tiere, vom Schmetterling bis zum Schimpansen, können sich - laut neuesten wissenschaftlichen Studien - durch gezielte Futteraufnahme selbst therapieren, sich also quasi in der Apotheke von Mutter Natur kompetent bedienen.
Das zumindest wurde gestern Nacht in einer auf ARTE laufenden Dokumentation mit dem passenden Namen "Selbstheilungskräfte der Natur" behauptet.

SIE hat die Sendung mit Interesse verfolgt und beim Zuschauen immer wieder zustimmend genickt, hat sogar gemurmelt, dass aufmerksame PferdebesitzerInnen, das schon lange wüssten (ja, SIE führt manchmal Selbstgespräche) und hat insgesamt den Eindruck gemacht, als würde SIE die Meinung dieser Doku teilen.

Jetzt habe ich dazu nur eine Frage:
Wenn Tiere sich (bei entsprechendem Angebot und freier Auswahl wohlgemerkt) sowohl ausgewogen und gesund ernähren und im Falle von Erkrankungen ihre Nahrungsaufnahme gezielt anpassen, also präventiv-medizinisch wie therapeutisch selbstbestimmt im Sinne ihrer Gesundheit handeln und wenn gilt (was allgemein als unbestritten anzunehmen ist) Hunde Tiere sind, dann müsste doch daraus folgen, dass ich als Hund genau weiss, was mir gerade gut tut.
Warum also immer die Aufregung, wenn ich mich mal selbst bediene - und mir so ein Stückchen Gugelhupf (aus rein medizinischen Günden selbstverständlich) vom Tisch hole?

P.S.: Etwaige Nebenwirkungen (sind bei wirksamen Medikamenten ja nie ganz auszuschließen), wie Völlegefühl und Magenverstimmung, nehme ich gerne in Kauf.
P.P.S: Im Notfall kann ich dann immer noch ein paar Grashalme fressen. Schließlich kann ich mir keinen Finger in den Rachen stecken.
P.P.P.S.: Und das Erbrochene auf dem Teppich ist nur ein Beweis für die erfolgreiche Therapie.
P.P.P.P.S.: Am Teppich kann sogar SIE das sehen - auch ohne Brille!

ACHTUNG: Ein Nachtrag aus aktuellem Anlass!

Darf ich daran erinnern, dass Medikamente nicht zwingend oral eingenommen werden müssen. Es gibt auch Salben, Einreibungen, Aromatherapie...

Wenn ich mich also an einer sehr bewusst ausgesuchten Stelle wälze, so ist das aus meiner Sicht ein medizinisch-therapeutischer Eingriff.  Und was den Geruch angeht (an dem SIE sich stößt), was heilt schmeckt nicht nur oft bitter, es riecht halt oft auch streng. Da muss Hund und Mensch durch.

Freitag, 30. Mai 2014

Nur eine Bitte ...

in eigener Sache - als Reitbegleithund.

Die meisten von euch, wissen wahrscheinlich nicht, dass ich quasi nur im "Nebenerwerb" blogge. Mein Brotberuf ist Reitbegleithund, d. h. ich sorge dafür, dass SIE von Ihren Ausritten, ohne allzu große Umwege wieder gesund zurückkommt.

Deshalb jetzt mal ein ganz persönlicher Aufruf: bitte, liebe spazierengehende Zweibeiner, wir Achtbeiner (4 Hufe + 4 Pfoten = 8!) wollen Euch nichts Böses - und wir gehen eigentlich davon aus, dass das umgekehrt auch so ist. Ich bin mir dessen sogar sehr sicher, mein großer, rothaariger Freund, neigt aber zu Paranoia und muss beim kleinsten Anlass jedes Mal wieder davon überzeugt werden. Dabei ist er für ein Pferd angeblich sehr gelassen: Baustellen, Traktoren, Fahrradfahrer, Fußball spielende Kinder - alles kein Problem.

Aber wehe wir begegnen einem Tiger!

Natürlich gibt es bei uns in Tirol keine herumstreifenden Tiger - aber probiert ruhig, das meinem großen Freund zu erklären. Wenn er erst einmal einen Tiger entdeckt hat, ist er für vernünftige Argumente nicht mehr ansprechbar, dann ist nur mehr Panik angesagt. Dann erstarrt er, springt zur Seite, verdreht die Augen, schnaubt, dreht um, will nur noch weg - und nun ja, nachdem ihr Zweibeiner ja darauf besteht, dass Reitbegleithunde an der Leine geführt werden müssen, heißt das für mich ebenfalls zur Seite zu springen ..., schließlich will ich nicht als Kollateralschaden enden.

Jetzt gibt es einen ganz einfachen Weg die Panikattacken zu vermeiden: einfach keinem Tiger über den Weg laufen. Das sollte ja, wie gesagt in Tirol, kein Problem sein.

Wenn ja, wenn es nicht so viel zweibeinige Tiger gäbe, oder zumindest solche Zweibeiner, die sich wie Tiger verhalten.

Jetzt nur mal als Beispiel:
Wer kauert (zum Absprung bereit) auf dem Boden und lässt uns nicht aus den Augen!
- Ein Tiger.
Wer versteckt sich hinter einem Baum, erstarrt, macht sich quasi unsichtbar (zum Angriff bereit)?
- Ein Tiger!
Wer bleibt bei unserem Anblick stehen, bewegt sich dann langsam weitläufig um uns herum, uns immer im Blick (bringt sich so hinter uns in eine gute Position)?
- Ein TIGER!

Ein Tipp von mir: Geht einfach ganz normal an uns vorbei, überlasst es uns an Engstellen stehen zu bleiben und abzuwarten und lasst uns, wenn möglich, Raum auszuweichen und Ihr macht Euch und uns das Leben leichter.

 
P.S.: Das gilt auch für Zweibeiner in bellender Begleitung - die machen das nämlich besonders oft falsch.
P.P.S.: Liebe Mithunde führt Eure Zweibeiner doch einfach an mir vorbei - zum Spielen und Ratschen können wir uns gerne ein andermal treffen.
P.P.P.S.: Und für die, die sich vielleicht Sorgen um meine Sicherheit machen: ich habe meinen Job gelernt und ein Spezialtraining genossen.
P.P.P.P.S.: Trotzdem freue ich mich, wenn Ihr mir meinen Job ein wenig einfacher (und sicherer) macht.
P.P.P.P.P.S.: Und teilt den Blog doch für Euren nicht-reitenden, aber spazierengehenden Freundinnen.

Sonntag, 25. Mai 2014

E U R O P A braucht uns - ab ins Wahllokal

... noch sind ein paar Stunden Zeit - jede Stimme zählt!

Vielleicht wundert Ihr Euch, dass mir als Australian Shepherd die Europawahlen so am Herzen liegen. Aber obwohl viele glauben, dass meine Loyalität außerhalb Europas läge, die einen denken vielleicht an Down Under, die anderen etwas besser Informierten ans Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten - bin ich durch und durch Europäer.

Und im Gegensatz zu Euch Zweibeinern, hab  ich sogar einen richtigen Europapass!

Sicher vieles in Europa könnte besser laufen, aber gerade weil ich glaube, dass wir es besser können, sollten wir uns auch aufmachen und uns an der gemeinsamen Arbeit beteiligen, denn wer ein friedliches und demokratisches Europa will, der muss sich auch dafür einsetzen - sommerliche Temperaturen werden nicht als Ausrede akzeptiert.

P.S.: Ich habe meine Pflicht erfüllt: SIE rechtzeitig geweckt, zum Wahllokal getrieben, in die Wahlkabine begleitet und sichergestellt, dass SIE den Wahlzettel in die Wahlurne steckt.
P.P.S.: Selbstverständlich habe ich auch gecheckt, dass SIE keinen Fehler macht, also gültig wählt und der richtigen Partei IHRE Stimme gibt.
P.P.P.S.: Schließlich, gilt "Wählen gehen" ist "Pflichtprogramm" - richtig wählen (also nicht für ein Europa der Konzerne) die "Kür".







Freitag, 11. April 2014

Girls, girls, girls ...

... Love is in the Air!

Was gibt es schöneres als im Frühling draußen zu sein, zu flanieren, zu flirten - all diese verführerischen Düfte - ich könnte singen den ganzen Tag!

Von einer hübschen Pudeldame tanzen zu einem frechen Terriermädchen - klein oder groß, rundlich oder stromlinienförmig gebaut, mit kurzem oder langem, lockigem oder glattem, blondem, rotem, braunem, grauem oder schwarzem Haar - in der Nacht sind alle Katzen grau und im Frühling alle Hündinnen heiß (und wunderschön).

Jetzt ist nicht die Zeit sich den Bauch vollzuschlagen, Pferde oder Menschen zu hüten, Stöckchen zu holen oder Frisbee zu spielen - jetzt ist die Zeit sich zu verlieben, jeden Tag aufs Neue, ach was jede Minute - Sekunde ...

Ich muss raus, muss mich sehen lassen, muss den Hof machen, muss Ständchen bringen ...

Warum nur sieht SIE das nicht ein? - Angeblich gehe ich auf IHREN Nerven spazieren, so angespannt oder dünn wie die sind ist das kaum wahrscheinlich - ich bin ja kein Seiltänzer!

P.S.: Und Geschmack hat SIE auch keinen - meine Liebesarien, klingen in IHREN Ohren wie Kläffen und Jaulen.
P.P.S.: Und nein, ich drücke auch nicht um SIE zu ärgern meine Nase an die Fensterscheibe.
P.P.P.S.: Warum sieht SIE nur nicht ein, dass nur ich allein Gottes Geschenk an all meine Nachbarshündinnen bin?
P.P.P.P.S.: Nur um klarzustellen ich diskriminiere niemanden - stehe selbstverständlich auch als Kavalier für alle nur zufällig durch meine Nachbarschaft spazierenden (also fremden) Hundedamen zur Verfügung.