Freitag, 30. Mai 2014

Nur eine Bitte ...

in eigener Sache - als Reitbegleithund.

Die meisten von euch, wissen wahrscheinlich nicht, dass ich quasi nur im "Nebenerwerb" blogge. Mein Brotberuf ist Reitbegleithund, d. h. ich sorge dafür, dass SIE von Ihren Ausritten, ohne allzu große Umwege wieder gesund zurückkommt.

Deshalb jetzt mal ein ganz persönlicher Aufruf: bitte, liebe spazierengehende Zweibeiner, wir Achtbeiner (4 Hufe + 4 Pfoten = 8!) wollen Euch nichts Böses - und wir gehen eigentlich davon aus, dass das umgekehrt auch so ist. Ich bin mir dessen sogar sehr sicher, mein großer, rothaariger Freund, neigt aber zu Paranoia und muss beim kleinsten Anlass jedes Mal wieder davon überzeugt werden. Dabei ist er für ein Pferd angeblich sehr gelassen: Baustellen, Traktoren, Fahrradfahrer, Fußball spielende Kinder - alles kein Problem.

Aber wehe wir begegnen einem Tiger!

Natürlich gibt es bei uns in Tirol keine herumstreifenden Tiger - aber probiert ruhig, das meinem großen Freund zu erklären. Wenn er erst einmal einen Tiger entdeckt hat, ist er für vernünftige Argumente nicht mehr ansprechbar, dann ist nur mehr Panik angesagt. Dann erstarrt er, springt zur Seite, verdreht die Augen, schnaubt, dreht um, will nur noch weg - und nun ja, nachdem ihr Zweibeiner ja darauf besteht, dass Reitbegleithunde an der Leine geführt werden müssen, heißt das für mich ebenfalls zur Seite zu springen ..., schließlich will ich nicht als Kollateralschaden enden.

Jetzt gibt es einen ganz einfachen Weg die Panikattacken zu vermeiden: einfach keinem Tiger über den Weg laufen. Das sollte ja, wie gesagt in Tirol, kein Problem sein.

Wenn ja, wenn es nicht so viel zweibeinige Tiger gäbe, oder zumindest solche Zweibeiner, die sich wie Tiger verhalten.

Jetzt nur mal als Beispiel:
Wer kauert (zum Absprung bereit) auf dem Boden und lässt uns nicht aus den Augen!
- Ein Tiger.
Wer versteckt sich hinter einem Baum, erstarrt, macht sich quasi unsichtbar (zum Angriff bereit)?
- Ein Tiger!
Wer bleibt bei unserem Anblick stehen, bewegt sich dann langsam weitläufig um uns herum, uns immer im Blick (bringt sich so hinter uns in eine gute Position)?
- Ein TIGER!

Ein Tipp von mir: Geht einfach ganz normal an uns vorbei, überlasst es uns an Engstellen stehen zu bleiben und abzuwarten und lasst uns, wenn möglich, Raum auszuweichen und Ihr macht Euch und uns das Leben leichter.

 
P.S.: Das gilt auch für Zweibeiner in bellender Begleitung - die machen das nämlich besonders oft falsch.
P.P.S.: Liebe Mithunde führt Eure Zweibeiner doch einfach an mir vorbei - zum Spielen und Ratschen können wir uns gerne ein andermal treffen.
P.P.P.S.: Und für die, die sich vielleicht Sorgen um meine Sicherheit machen: ich habe meinen Job gelernt und ein Spezialtraining genossen.
P.P.P.P.S.: Trotzdem freue ich mich, wenn Ihr mir meinen Job ein wenig einfacher (und sicherer) macht.
P.P.P.P.P.S.: Und teilt den Blog doch für Euren nicht-reitenden, aber spazierengehenden Freundinnen.

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