Montag, 25. Oktober 2010

Der Zweck heiligt die Mittel

deshalb sei IHR verziehen, dass SIE erst heute meinen Blogbeitrag hochstellt. Die Verzögerung von einem Tag (und nicht von Monaten) war schließlich von höherem Interesse - endlich nach Wochen mit Farbeimern, Spachtelmasse, tropfenden Farbpinseln kehrt wieder Ruhe und Normalität in unser Leben ein. Und die längst überfällige Rundumerneuerung verspricht sogar glaubhaft Nachhaltigkeit über die nächsten drei Jahre hinaus.

Die Kosten der Renovierung wurden zudem gerecht von uns beiden getragen - Tapeten herunterreissen, Wand glätten, ausmalen, Möbel ab- und zusammenbauen das war IHR Beitrag, meiner ein Verzicht auf ausgiebige Spaziergänge und geduldiges Warten in sicherer Entfernung (weisse Farbe ist aus schwarzem Hundehaar viel schwerer raus zu kriegen als aus Kleidung). Und auch die Zukunft bringt uns beiden Gewinn, mir mehr Raum, IHR weniger Putzen.

Und dabei hat SIE gar keinen großen Wurf angekündigt. Irgendwie unösterreichisch!

P:S.: Ich habe IHR vertraut und SIE hat mich nicht enttäuscht.
P.P.S.: Dabei hat sie im Rahmen unserer Wohnungsumstrukturierung mehr als ein Paket geschnürt.
P.P.P.S.: SIE führt im allgemeinen aber auch keine Scheinargumente ins Feld, bloß um IHRE eigenen Interessen durchzusetzen. Schon gar nicht auf Kosten der Schwächeren!
P.P.P.P.S.: Daher kann SIE in Zukunft auch auf mich und meinen Beitrag zur Krisenbewältigung zählen.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Sündenböcke

- oder warum wählen die Menschen im Zweifel immer den für sie bequemeren Weg und suchen die Schuld bei anderen?

Immer wieder Sonntags gibt SIE sich einem TV-Polit-Talk-Marathon hin und zwingt mich damit zum unfreiwilligen Zuhören. Dabei läuft das ganze dann nach einem immer gleichen Schema ab: Viele Männer und meist eine Frau diskutieren medial durchinszeniert ein Problem, unterstützt zumeist von einer Moderatorin (was sich positiv auf die Frauenquote auswirkt!) - immer geht es um die Schuldfrage und ausnahmslos keiner, zumindest keiner der Anwesenden sieht die (-die Schuld-) bei sich selbst. Schuld sind oder haben anscheinend immer die anderen.

Darf ich euch auf ein Gedankenexperiment einladen? - Stellt euch vor ich Hund hätte eine Wurstsemmel geklaut (rein hypothetisch selbstverständlich - schließlich gehöre ich zu den braven, fleissigen...), hätte meine Spuren nicht ausreichend verwischt (wäre also dumm genug gewesen den Verdacht auf mich zu lenken, wenn auch nicht dumm genug mich in flagranti erwischen zu lassen) und würde jede Schuld von mir weisen, indem ich auf die potenzielle kriminelle Energie eines vierbeinigen familiären Neuzugangs verweisen würde, über mangelnden Integrationswillen in unsere bestehende häusliche Leitkultur oder über Jugendkriminalität bei Welpen mit Migrationshintergrund sprechen, also erfolgreich vom eigentlichen Tatbestand ablenken, sei es durch das Starten einer angeblich längst überfälligen Grundsatzdebatte, selbstverständlich nicht in der Ansicht der Hetze, denn man muss ein  Problem wohl noch beim Namen nennen dürfen, oder über eine kleine dramatische Zurschaustellung meiner prekären, von äußerst realen Verlustängsten geprägten Lebenssituation... - wie würdet ihr reagieren?

Vielleicht nicht so viel anders, wie ich auf die menschlichen TV-Talk-Dramen reagiere - mit Frust und einem Verlust an Respekt! Ich mag nur ein Hund sein, aber wenn ich was anstelle, dann stehe ich auch dazu, die Suche nach probaten Sündenböcken scheint mir zutiefst menschlich.

P.S.: Bevor ihr mir jetzt Wirklichkeitsfremdheit, oder akademische Arroganz vorwerft, das obige Gedankenexperiment könnte ich jederzeit in der Realität starten.
P.P.S.: Zuzug (unfreiwilliger oder freiwilliger) ist nicht nur für Menschen konfliktreiche Realität, sondern auch für uns Hunde.
P.P.P.S.: Auf dem Foto unten seht ihr einen Welpen mit Migrationshintergrund (typisch österreichisch, nämlich deutsch) - ein Welpe, der  seit einigen Monaten auch Teil meines Hundelebens ist.
P.P.P.P.S.: Ich stelle mich aber der Herausforderung - Konkurrenz hin oder her - und versuche sie als Teil der weiteren Familie zu respektieren.


Montag, 11. Oktober 2010

Weiberwirtschaft

"Weiber" - äh weibliche Wesen sind ja angeblich so zartbeseitet, sanft, voller Rücksicht und im Tun wohlbedacht - überlegen vor allem im Umgang mit anderen, empathisch, kommunikativ und sozial kompetent, also das überlegene (künftig vielleicht auch erfolgreichere) Geschlecht. Nur irgendwie scheint diese Erkenntnis nicht bei allen Frauen angekommen.

Ich könnte euch Beispiele bringen von Hündinnen (alt und jung), die im sicheren Bewusstsein ihrer Überlegenheit ihren männlichen Mithunden gegenüber die Zähne fletschen, knurren, ja mitleidslos zubeißen und das ganz ohne vorhergehende Provokation unsererseits und das alles nur, weil auch wir einen kleinen Happen aus unserer (wohlgemerkt eigenen) Futterschüssel haben wollen. Von der Bereitschaft zu teilen - keine Spur, über Frauen als kooperatives Geschlecht, darüber könnte ich nur grinsen, wenn das ganze nicht so traurig wäre.

SIE meint, das sei unter Hunden vielleicht so, aber bei Menschen, da sei es anders. Hab ich euch schon gesagt, dass SIE manchmal doch ganz naive Ansichten hegt? Eine menschliche Hardlinerin, die kleine Kinder ohne schlechtes Gewissen ins Gefängnis schickt - IHRER Meinung nach eine Ausnahme. SIE steckt immer noch in einer Zeit, in der Frauen sich zu "teaparties" verabredeten um sich gepflegt zu unterhalten.

Ich kann dazu IHR und euch nur sagen, macht die Augen auf, Frau Sein ist kein Synonym für Güte oder Fürsorglichkeit und drückt nicht immer beide Augen zu, nur weil der Täter eine Täterin ist.

P.S.: Ich will damit nur sagen, dass das Geschlecht kein Qualitätskriterium an sich ist.
P.P.S.: Ich will auch damit sagen, dass "Recht muss Recht bleiben", vielleicht etwas über die rechtsstaatliche Qualität eines Staates aussagt, nicht aber über die Qualität des in diesem Staat gültigen Rechts.
P.P.P.S.: Auch IHR Einwand, aus aktuellem Anlass, dass Frauen doch anscheinend, wenigstens ein bisschen besser darüber nachdenken, wem sie ihr Vertrauen schenken, gewinnt nicht gerade an Überzeugungskraft, wenn man bedenkt, dass auch mehr Frauen sich der Entscheidung entzogen haben.
P.P.P.P.S.: Auch Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Verantwortung ist verantwortungslos.
P.P.P.P.P.S.: Das gilt natürlich für alle Lebewesen beiderlei (von mir aus auch dreierlei) Geschlechts!

Montag, 4. Oktober 2010

I am back ...

... endlich!

Es hat Zeit und Kraft gekostet, SIE dazu zu überreden sich wieder meiner virtuellen Präsenz zu widmen, aber da ich weiss, was ich will und da ich weiss, wie ich meinen Willen auch gegen Widerstand durchsetzen kann, bin ich nun wieder da (und wenn ich IHREM Versprechen trauen kann, auch wieder nächste Woche und die Woche darauf und so weiter...)

Natürlich hat SIE recht, wenn SIE sagt Veränderung ist wichtig, Stillstand tödlich, aber muss SIE gleichzeitig an fünf verschiedenen Baustellen arbeiten, auf drei Hochzeiten tanzen? Erfolg braucht auch eine klare Linie, sonst verpufft die ganze wertvolle Energie. Erfolg braucht auch mal Pausen, Zeit um nachzudenken, sich und andere zu hinterfragen, sich auszutauschen. Was nützts, wenn SIE von einer Aufgabe zur anderen hetzt, von einer Veränderung zur nächsten und die anderen, insbesondere mich nicht mitnimmt?

Allein kann Mensch, weder sich selbst, noch die Menschheit retten! Dazu brauchts viele, so viele wie möglich und gemeinsam mit vielen etwas erreichen braucht Zeit, sonst bleiben zu viele der vielen zurück. Ich als passionierter Hütehund würde das niemals zulassen - denn nur zusammen sind wir stark.

P.S.: Wenn es um soziale Kompetenz geht, könnte nicht nur SIE einiges von  uns Hunden lernen.
P.P.S.: Zumindest sind mir hündische Extrem-Individualisten kaum bekannt.
P.P.P.S.: Wir sind weder eitel, noch karrieregeil, wir sind super-empathisch.
P.P.P.P.S.: Ja wir riskieren sogar unsere eigene Gesundheit im Interesse unserer menschlichen Freunde - oder warum glaubt ihr sonst haben wir letzthin die halbe Wurstsemmel vertilgt?